Linkbuilding über Foren gehörte lange Zeit zum Standardrepertoire von SEOs, die schnell und günstig an Backlinks kommen wollten. Seit den letzten Penguin-Updates sind die Meinungen aber gespalten, ob Foren-Linkbuilding tatsächlich noch eine gute Variante darstellt, ob die Erfolge tatsächlich den Aufwand rechtfertigen oder ob derartige Links sogar einer Webseite schaden können. Viele Argumente sprechen derweil gegen aktives Foren-Linkbuilding, auch weil Webmaster und Moderatoren in Foren diese oftmals nicht unbedingt gern sehen.
Die Illusion von einfachen und hochwertigen Backlinks
Wird über Foren Linkbuilding betrieben, läuft das ungefähr so ab: über Google werden Foren recherchiert, die entweder verwaist sind aber noch aktiv Posts zulassen oder es werden Foren ermittelt, über die man an relevante Beiträge kommt, in denen wiederum ein Link sichtbar oder unsichtbar platziert wird. Die erste Variante ist besonders einfach, denn verwaiste Foren werden nicht mehr moderiert, haben durch ihr Alter nicht selten einen gewissen „Trust“ und können zudem genutzt werden, ohne sich erst ein authentisches Profil zuzulegen. Zugleich werden diese Foren meist aber von zahlreichen SEOs missbraucht, um jede Art von Link schnell unterzubringen. Werden hier Links gesetzt, gibt das also entweder nur sehr wenig Juice oder man begibt sich schlimmstenfalls gar in eine schlechte Nachbarschaft, wo neben dem eigenen Link jederzeit auch ein Casino- oder Erotik-Link landen könnte – das würde der eigenen Seite dann erheblich schaden.
Demzufolge lohnt sich diese Form des Linkbuildings kaum, da das Risiko beziehungsweise der Schaden fast immer den Nutzen überwiegt. Registriert man sich hingegen in einem belebten Forum, was tatsächlich auch noch moderiert wird, läuft man Gefahr, dass der Link einfach wieder entfernt wird. Denn einfach nur ein Profil und einen halbwegs relevanten Beitrag erstellen und dann direkt einen Link unterzubringen, kommt nur in den seltensten Fällen gut an. Mittlerweile sperren Moderatoren und Webmaster dieses Verhalten fast konsequent aus, weshalb sich SEOs zuerst ein authentisches Profil besorgen müssen. Dieses wurde idealerweise bereits vor einigen Monaten erstellt, nimmt aktiv am Forenverkehr teil und hat folglich schon einige hilfreiche Beiträge. Dann kann der Versuch unternommen werden, vielleicht in einen Beitrag einen Link unterzubringen, der auch wirklich passt. Aber auch hierfür gibt es keine Garantie, weshalb die eigenen Bemühungen im schlimmsten Fall ins Leere laufen – dann wurde viel Zeit investiert, ohne irgendeine Form des Nutzens daraus zu ziehen.
Links werden fast immer mit Spam assoziiert
Der größte Nachteil von Linkbuilding über Foren ist demnach der einfache Fakt, dass die Links fast immer mit Spam assoziiert werden. Besonders bei kommerziellen Seiten, also beispielsweise einem Vergleicher oder Online Shop, fällt das sehr stark auf. Vergleichsseiten werden zumeist von SEOs betrieben, die diese auch aktiv versuchen zu breiten, insbesondere da die Konkurrenz, die im Endeffekt das identische Produkt anbietet, nur einige wenige Mausklicks entfernt liegt und ebenfalls Suchmaschinenoptimierung betreibt. Solche Seiten haben es in Foren unglaublich schwer, weshalb der Kosten-Nutzen-Faktor fast immer negativer Natur ist. Selbst ein Online Shop lässt sich schwierig unterbringen, wenn der Thread im Forum nicht explizit auf bestimmte Produkte abzielt. Selbst dann geht es aber selten darum, wo man diese findet, sondern eher um die Qualität oder generelle Funktionsweise.
Selbst die „positiven“ Aspekte von Foren-Linkbuilding, die von SEOs immer wieder genannt werden, können diese negativen Faktoren nicht nullifizieren. Häufig wird damit argumentiert, dass die Beiträge doch Mehrwert bieten, sie aktiv die Foren beleben und die Person, die den Link setzt, wie eine „echte Person“ wirkt. All das ist oft aber nur Verschleierung, um die Links auf irgendeine Weise in das Forum zu bekommen. Gerade da die Profile häufig eben nicht authentisch wirken, leidet darunter auch das Forum. Foren-Linkbuilding ist also gerade in Zeiten vom Penguin immer unrentabler. Sinnvoller ist es stattdessen den Fokus auf den angebotenen Content zu legen, damit dieser von „wirklich“ authentischen Personen eigenständig verlinkt wird.