Wie kann ich für den Einstieg in das eigene Marketing, einfach und mit überschaubaren Aufwand erste Marketingmaßnahmen ergreifen. Hier sind fünf Tipps aus der Praxis, die für Anfänger gut geeignet sind und sich später in verschiedenen Stufen ausbauen lassen.
1. Social Media, aber gezielt
Es ist klar, dass angesichts aktueller Entwicklungen die Karten neu verteilt werden in der Welt der sozialen Medien. Und dennoch: Social Media ist zu wichtig, um es links liegen zu lassen oder stiefmütterlich zu behandeln. Das Potenzial, Markenbekanntheit, Traffic und Leads mit Social Media voranzubringen, ist also vorhanden. Aber welche der vielen Plattformen sollte man nutzen? Weniger ist hier manchmal mehr – besser man sucht sich eine für das Business / Projekt passende Plattform aus, und fokussiert auf regelmäßige Publikationen und dem Aufbau von Followern, als 6 Plattformen mit uninspirierten Posts zu bespielen. Viele gute Bilder vorhanden? Dann ist Instagram vielleicht die richtige Wahl. Wer hingegen regelmäßig (Fach-)Artikel veröffentlicht, ist mit LinkedIn und kreativem Content Marketing besser beraten. Wichtig bei der Planung ist es zu bedenken, dass es sich um wiederkehrende Prozesse und Aufgaben handelt – Aktualität und User-Interaktion (engagement) sind bei allem Plattformen wichtige Marker für Erfolg.
Zum Glück gibt es heutzutage leistungsstarke Tools, derer man sich bedienen kann. Canva zum Beispiel macht das grafische Gestalten von Posts, Hintergründen und weiterem Marketing-Material einfacher. Auch kann man Social-Media-Beiträge vorbereiten und zu einem vordefinierten Termin automatisch veröffentlichen lassen. Auf diese Weise können Abläufe und Zeitplanung harmonisiert werden – ein regelmäßiger, zeitlich und terminlich nicht überfordernder, Ablauf entsteht.
Um sich selbst die Arbeit zu erleichtern und etwas verbindlicher regelmäßiger Postings zu erstellen, empfiehlt es sich einen Kalender zur Hand zu nehmen und Grob übers Jahr ein paar Themen zu verteilen. Zusätzlich können jährliche Ereignisse (Messetermine, Konferenzen oder schlicht Feiertage) für ein Posting genutzt werden. Ergänzt man dann noch diesen kleinen Redaktionsplan um spontane bzw. kurzfristige Postings, hat man für Scoial Media schon recht viel Content.
2. Die Webseite als Dreh- und Angelpunkt
In Sachen Webdesign hat sich in den letzten Jahren viel getan. In Zeiten von leicht zu bedienenden, hoch integrierten Webdesign-Plattformen wie Wix oder Squarespace ist der Weg zu einer eigenen Webseite einfach und günstig wie nie. Und natürlich gibt es weiterhin fähige Agenturen und Freelancer, die dein Projekt auf den richtigen Weg bringen. Somit gibt es im Jahre 2022 keine Ausrede mehr, auf eine Online-Präsenz zu verzichten.
Ist diese unbedingt nötig, um Online-Marketing zu betreiben? Nicht unbedingt, aber wer effizient sein möchte ist gut beraten mit einem eleganten Auftritt im Web. Wie kein anderes Marketing-Werkzeug eignet sich die eigene Seite dazu, als Dreh- und Angelpunkt für alle weiteren Marketing- und Werbemaßnahmen zu dienen – nicht zuletzt, weil man über die eigene Seite volle Kontrolle hat.
Wer jedoch unvorbereitet mit diesen Tools ans Werk geht, wird enttäuscht. Diese Tools sind als Werkzeuge zu verstehen. Sie können einem die Mühe, die man in sein Projekt investiert aber nicht abnehmen. Etwas Kreativität sollte man haben, auch gilt es sich vorher darüber zu informieren, welche Inhalte evtl. rechtlich abgeklärt werden sollten bzw. was bin ich als Webseitenbetreiber verpflichtet zu veröffentlichen.
3. Branchenverzeichnisse, Portale, Citations
Das Eintragen in Webverzeichnisse und Portale ist ein guter Weg, sowohl lokale Bekanntheit als auch die Sichtbarkeit im Netz zu steigern. Wer in einschlägigen Verzeichnissen eingetragen ist, kann gesucht und gefunden werden. Hinzu kommt bei einigen Verzeichnissen, dass die eigene Webseite einen Backlink hinzugewinnt, also eine Empfehlung. Dies kann sich positiv auf die Sichtbarkeit des Projektes auswirken und sendet Signale der Aktivität an die Suchmaschinen.
Beim Erstellen der Einträge ist darauf zu achten, dass die „harten“ Daten (z.B. Öffnungszeiten, Adresse, Kontaktinformationen usw.) überall gleich eingetragen sind.
Oft ist noch möglich eine Beschreibung zum eigenen Unternehmen, den Produkten oder Dienstleistungen hinzu zu fügen. Diese Texte dürfen sich jedoch nicht auf den unterschiedlichen Plattformen nicht wiederholen. Jeder Text muss sich unterscheiden, sonst droht der Eintrag für die Suchmaschinenoptimierung nutzlos zu werden, weil Google diese Textdoubletten erkennt. Hinzu kommt, dass viele Branchenverzeichnisse eine Form der Bestätigung erfordern. Dies kann ein Telefonat sein, eine E-Mail oder eine andere Art der Verifikation. Deswegen ist es oft sinnvoll, diese Einträge selbst zu machen, als diese Aktivität an einen externen Dienstleister abzugeben. Während es einige Portale gibt, bei denen der Eintrag kostenpflichtig ist, gibt es genug Verzeichnisse, die einen kostenlosen Eintrag anbieten. Auch muss damit gerechnet werden, dass die Betreiber der Verzeichnisse weitere (Werbe-)Dienstleistungen anbieten. Das ist absolut verständlich und der Nutzen dieser Maßnahmen muss im Einzelfall evaluiert werden – hier ging es allein um die kostenlosen Einträge. Hier eine Auswahl an Portalen, die kostenlose Einträge anbieten, Do-Follow-Links setzen und gute Userzahlen aufweisen:
https://www.provenexpert.com/
https://www.goyellow.de/
https://www.onlinestreet.de/
Während diese Auswahl hauptsächlich für lokale Unternehmen und Dienstleister sinnvoll ist, gibt es für andere Projekte (Vereine, NGOs, Blogs usw.) ähnlich sinnvolle Listen.
Google My Business / Google Business Profile
Das Unternehmensverzeichnis von Google ist kein klassisches Branchenverzeichnis, sondern funktioniert dynamischer und ist direkt in den Marktführer der Suchmaschinen, also Google Search (und Google Maps), integriert. Deswegen kommt diesem Marketingwunder eine große Bedeutung zu. Das Profil sollte aktuell gehalten werden, möglichst alle relevanten Informationen und Produkte bzw. Dienstleistungen enthalten und natürlich auf die Webseite verweisen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Neuigkeiten und Aktuelles zu posten. Das Business Profile ist es auch, das die „Google-Sterne“ anzeigt, und ein gutes Bewertungsprofil wirkt sich definitiv positiv auf die Sichtbarkeit aus.
4. „Offline“ nicht vergessen – Werbetechnik, Print & Co
Auch wenn das Thema Digitalisierung in aller Munde ist, sollte die Wirkung klassischer Werbemittel nicht vergessen werden. Im richtigen Moment eine elegante Visitenkarte produzieren zu können, hat schon manch eine Zusammenarbeit begonnen. Gleichermaßen ist eine ansprechende Leuchtreklame, Schaufensterbeschriftung oder Fahrzeug-Folierung oft ein probates Mittel, die Botschaft der Marke oder des Unternehmens nach außen zu transportieren. Das gilt insbesondere für lokal ausgerichtete Unternehmen, aber man sieht auch bei großen Konzernen, dass Branding, Außenwahrnehmung und Markenbekanntheit eine Rolle spielen und nicht zuletzt mit physischen Werbemitteln transportiert werden. Es funktioniert also – die Frage ist, in welchem Maße und wie genau hier investiert werden sollte. Während das stark von der Branche abhängt, ist ein „ordentliches Gut-Genug“ für jedes ambitionierte Projekt eine gute Idee.
Für die eigene Inspiration, welche Werbemittel man nutzen könnte, kann man sich das Angebot an Webemitteln und Printprodukten der verschiedenen Online-Druckereien anschauen. Oft bieten diese auch den Service zur Erstellung der Druckvorlagen gleich mit an. Wer also keinem Grafiker / Mediengestalter zu Hand hat, kann sich von der Druckerei auch helfen lassen.
5. Beziehungen und Partnerschaften
Letztendlich sind es immer noch Menschen, die arbeiten, wirken und wirtschaften – und nicht die unsichtbare Hand. Deswegen ist der Wert von Partnerschaften und Beziehungen als möglicher Hebel zum Erfolg zu betonen. Auf Augenhöhe und persönlich sollte daher die Kontaktaufnahme auch bei Marketing- oder Linkaufbau-Anfragen sein. Und im Vorfeld den richtigen Ansprechpartner herauszufinden und somit gezielt anzusprechen, kann auch nicht schaden.
Eine weitere Möglichkeit, von Partnerschaften zu profitieren, ist die ergänzende Kooperation. Wenn Betriebe bzw. Projekte sich ergänzen, kann ein weiteres Spektrum abgedeckt werden und es können größere Aufträge angenommen werden. Deineart Werbetechnik aus Hanau und Webdesign CC aus Viersen zum Beispiel haben eine Partnerschaft geschlossen, um sowohl mit klassischer Werbetechnik als auch mit Strategien des Online-Marketings Synergieeffekte für die Kunden zu generieren.
Mit dem richtigen Mindset und etwas Fingerspitzengefühl findet man schnell potenzielle Partner. Und wer fragt, der kann auch Antworten bekommen.